Bringt Höhe am Berg und simulierte Höhe zuhause dasselbe?

Höhensimulation mit GAIRRIT Pitztal

Viele unserer Kunden fragen nach einem Vergleich zwischen Höhentraining am Berg und Höhensimulation zuhause. Im Wesentlichen können bei beiden Trainingsformen dieselben Ergebnisse erzielt werden. Der Teufel steckt – wie überall – im Detail. Höhentraining oder Höhensimulation? Welches Training ist effizienter? 

Ich vermeide gezielt das Wort Höhentraining. Der Begriff Höhentraining zielt immer darauf ab, dass es die Leistung steigert. Was die Leistung bei einem Höhentrainingslehrgang steigert, ob das Training oder die Höhe, das müsste man idealerweise differenzieren können. Das lässt sich voneinander leider nur schwer trennen. AIRgometrie ist eine neuer Standard, der einen singulären Blickwinkel rein auf die Höhe ermöglicht.

Die Auswirkungen von Höhe und Training bei Höhentraining klar voneinander zu trennen, ist eine hohe Kunst. Beide Faktoren beeinflusst einander wechselseitig.

In den folgenden Aspekten beziehe ich mich rein auf den Reiz der Höhe und blende den Einfluss des Trainings selbst völlig aus. Hierbei gibt es drei Unterscheidungsmerkmale zwischen Training am Berg und zuhause:

  1. Zeitdauer

Wenn Höhe seine volle Wirkung entfalten soll, so braucht es laut Wissenschaft 250 Stunden dazu. Bei 24/7 am Berg ist dieses Stundenkonto im Wesentlichen relativ schnell erreicht. Simuliert bei max. 8/24 (8 Stunden/Tag) dauert es – vereinfacht ausgedrückt – etwa dreimal so lang.

  1. Der Reiz

Der Reiz lässt sich am Berg, bei terrestrischer Höhe, nicht variieren. Er kann zu groß sein, im Idealbereich liegen oder zu gering ausfallen. Die Chance also, dass man die individuell richtige Reizgebung erfährt, liegt bei terrestrischer Höhe bei einem Drittel. Anders bei simulierter Höhe. Hier ist die Reizregulation jederzeit möglich. Simulierte Höhe ist individuell optimal an den Anwender anpassbar, sodass der Reiz immer 100% stimmt. Das macht den Nachteil der längeren Zeitdauer bis zum Effekt der Höhe fast wieder wett.

  1. Rückanpassung

Terrestrische Höhe, in der man sich über einen längeren Zeitraum 24/7 aufhält, hat den Nachteil, dass es zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Leistungsloch zwischen Tag drei bis zehn nach der Rückkehr in Tallage führt. Simulierte Höhe kennt dieses Problem nicht. Indem man täglich diesem Spiel zwischen Höhe in der Nacht und Talaufenthalt tagsüber ausgesetzt ist, gibt es kein Leistungsloch nach Beendigung des Höhenblocks. Man kann fortwährend bzw. bis zu jenem Tag, an dem die Leistung abgerufen werden soll, mit simulierter Höhe arbeiten. Die Rückanpassung ist anschließend geringer als bei terrestrischer Höhe.

Bei falschem Training in der Höhe ist mit nachhaltigen negativen physischen sowie psychischen Auswirkungen zu rechnen. Der Sportler fühlt sich über Wochen hinweg „total von der Rolle“. Insbesondere wirken sich negativ auf den Trainingserfolg aus:

  • Instabiler Gesundheitszustand
  • Individuell niedriges Ausgangsniveau der aeroben Ausdauer
  • Häufiger Einsatz intensiver, laktazider Belastungen in der Höhe
  • Die Nichtbeachtung der spezifischen Erfordernisse der Akklimatisations- und Re-Akklimatisationsphase
  • Nicht ausreichende Regeneration zwischen hohen Belastungen
  • Eine der Belastung unter Hypoxie nicht adäquate Ernährung.