Wodurch wird der Effekt von Höhentraining beeinflusst?

Höhensimulation mit GAIRRIT Pitztal 2018

Die Wirksamkeit eines Höhentrainings bzw. Eignung zum Höhentraining ist durch unterschiedliche physiologische Anpassungsreaktionen vorgegeben. Physiologische Stärken wie z.B. individuelle Hämoglobinwerte an der oberen Grenze des bekannten Normbereichs bringen Vorteile für das Training in der Höhe.
Negativ für eine Höhenanpassung können nach Aussagen von ALTIN (1988) Sportler reagieren, deren Leistungsfähigkeit des Herzens auf Meereshöhe größer ist als die Lungen an Sauerstoff transportieren können. Diese Sportler haben bereits im Flachland einen geringeren Sauerstoffgehalt im Blut und ihre Lunge arbeitet am oberen Grenzwert.

  1. Gesundheitszustand: dieser (einschließlich der Zähne!) muss ohne Befund sein. Infekte und Entzündungsherde beeinflussen das Trainingsprogramm in der Höhe negativ.
  2. Entwicklungsniveau der Grundlagenausdauer: je höher, umso günstiger
  3. eine gute allgemeine psycho-physische Frische zu Beginn des Höhentrainings. Das schließt vor allem ausreichende Regenerationszeiträume nach vorangegangenen Trainings- und Wettkampfbelastungen ein.
  4. Höhenerfahrungsgrad: das vor dem Höhentraining erreichte Trainingsniveau und die bisher realisierte Trainingsbelastung
  5. Höhenlagen: Um Höhentraining entwicklungsfördernd einzusetzen, bedarf es Höhen von mindestens 1.800 bis 2.000m. Die Wirksamkeit des Höhentrainings unter disziplinspezifischen Anforderungen bleibt bis zu Höhen von 2.500 m gewährleistet. Positive Anpassungen im Grundlagenausdauerniveau der Langzeitausdauerdisziplinen sind bei Höhen bis zu 3.500 m und darüber hinaus erzielt worden (POPOV 1996, ILIEV 1993, MARTIN 1994). Höhentrainingseinsteiger können bereits positive Effekte ab Höhen von 1.000m erzielen. Als wirkungsvoll erweist sich eine Kombination unterschiedlicher Höhenstufen innerhalb eines mehrwöchigen Höhenaufenthalts und im Verlauf eines Trainingsjahres.
  6. Aufenthaltsdauer: Bei einer Aufenthaltsdauer von 3 bis 4 Wochen sind etwa 80 % des möglichen physiologischen Entwicklungsniveaus erreichbar.
  7. Häufigkeit der Höhenaufenthalte:
    Von deutschen Ausdauersportlern, die sich auf die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta vorbereiteten, realisierten ca. 60 Prozent ein einmaliges Höhentraining von 3 bis 5 Wochen, größtenteils im Abschnitt der unmittelbaren Olympiavorbereitung. Etwa 25 % entschieden sich für ein zweimaliges Höhentraining und 15 Prozent nutzten ein drei- und mehrmaliges Höhentraining im Jahr, einige davon auch mit über 100 Höhentrainingstagen.